Mitmachen bei der „Stunde der Wintervögel“
Welche Vögel kommen ans Futterhäuschen? Mitmachen bei der „Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis 9. Januar
Vom 6. bis 9. Januar findet erstmals deutschlandweit eine „Stunde der Wintervögel“ statt. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ruft Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Gezählt werden soll ausschließlich im Siedlungsbereich, also nicht im Wald oder im freien Feld.
Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Aber wo genau kommen Sie vor, wo sind sie häufig und wo selten geworden, wie wirkt sich der Klimawandel auf die Wintervögel aus? „Je genauer wir über solche Fragen Bescheid wissen, desto besser können wir uns für den Schutz der Vögel einsetzen“, betont Rolf Souilljee vom NABU Kreisverband Borken.
In Bayern organisiert der NABU-Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) die „Stunde der Wintervögel“ inzwischen zum sechsten Mal. Bereits die ersten Jahre brachten interessante Ergebnisse. So wurden überraschend viele und zunehmend mehr „traditionelle“ Zugvögel gemeldet, die sich offenbar wegen der immer milderen Winter den Zug in den Süden sparen. „Diese Beobachtung haben wir vereinzelt auch schon gemacht“, erläutert Souilljee. „Die Mönchsgrasmücke zum Beispiel überwintert immer öfter bei uns und selbst das Hausrotschwänzchen wird gelegentlich gesichtet.“
2009 konnte in Bayern ein ganz besonderes Schauspiel erfasst werden: der Masseneinflug der sonst seltenen Seidenschwänze. Die auffällig bunten Vögel waren wegen eines extremen Wintereinbruchs aus Skandinavien und Sibirien nach Deutschland geflohen. Auch in diesem Herbst wurden im Norden der Republik bereits erste Seidenschwanz-Scharen gesichtet. Man darf gespannt sein, in welche Regionen sie vordringen und wie lange sie bleiben.
An der Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ im Mai zur Erfassung der in Deutschland brütenden Arten nehmen regelmäßig mehr als 40.000 Naturfreunde teil. Einen ähnlichen Erfolg erhofft man sich nun von der Zählung jener Arten, die es auch bei Kälte und Schnee bei uns aushalten. Eine besondere Qualifikation außer Freude und Interesse an der Vogelwelt ist für die Teilnahme nicht nötig. Unter den Teilnehmern werden zahlreiche Bücher, Futtersäulen und andere Sachpreise verlost. Die Auswertung der Meldungen wird im Internet live zu verfolgen sein.
Und so funktioniert die „Stunde der Wintervögel“:
Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können telefonisch – kostenlose Rufnummer am 8. und 9. Januar von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157-115 – oder einfach im Internet unter www.stundederwintervoegel.de gemeldet werden. Zur Unterstützung stehen online eine Zählhilfe, Porträts der häufigsten Arten sowie Tipps zur Winterfütterung und zum vogelfreundlichen Garten zur Verfügung. Teilnahmeschluss ist der 17. Januar.