Schulbusfahrten werden neu organisiert
Raesfeld – Der Hauptausschuss der Gemeinde Raesfeld hat jetzt einstimmig beschlossen, die öffentlichen Schulbuslinien in der Gemeinde künftig auf freigestellten Schülerverkehr umzustellen.
Bisher fahren Schülerinnen und Schüler aus Raesfeld, Erle und Homer, wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind, mit den öffentlichen Buslinien 858 (Raesfeld und Homer) und 859 (Erle) zu den Grundschulen sowie zur Hauptschule und Realschule im Ort. Die Konzessionen für beide Linien enden im Januar 2016, so dass der Aufgabenträger Kreis Borken schon jetzt mit dem langwierigen Vergabeverfahren beginnen müsste.
Die Gemeinde hat in Absprache mit dem Kreis Borken daher rechtzeitig vorher alternative Möglichkeiten geprüft, die Schülerbeförderung vorteilhafter zu organisieren. „Dabei kristallisierte sich schnell der freigestellte Schülerverkehr heraus.“ berichtet Jörg Heselhaus, der im Rathaus auch für den ÖPNV und die Schulverwaltung verantwortlich ist. Zum einen sei die Gemeinde der Ansicht, die Schülerbeförderung dadurch kostengünstiger durchführen zu können. Zum anderen werde man mit dem freigestellten Schülerverkehr bedeutend flexibler. So könnten Busse jederzeit hinzu- oder abbestellt werden, ohne den Konzessionsinhaber (Westfalenbus GmbH) und die Genehmigungsbehörde (Bezirksregierung Münster) zu beteiligen. Das gelte beispielsweise auch für Änderungen der Schulbuslinien oder die Verlegung von Haltestellen, informiert Jörg Heselhaus weiter. Beim freigestellten Schülerverkehr vergibt die Gemeinde den Auftrag nämlich direkt an das Busunternehmen und kann Änderungen unmittelbar mit diesem verhandeln.
Negative Auswirkungen auf den übrigen Öffentlichen Personennahverkehr (kurz: ÖPNV) erwartet die Gemeinde durch die geplante Neuorganisation nicht. Denn beide Linien werden ausschließlich von Schülerinnen und Schülern für Schulfahrten genutzt, so dass den ÖPNV-Linien aus dem Grundversorgungsnetz keine Fahrgäste entzogen werden.
„Wichtig ist, dass sich für unsere Kinder und Jugendlichen keine Nachteile ergeben. Wir wollen natürlich auch weiterhin für die sichere Beförderung der Schülerinnen und Schüler zu unseren Schulen sorgen.“ stellt Bürgermeister Andreas Grotendorst klar. Denn faktisch soll sich am bisherigen, bewährten System nichts ändern.
Auch die Tatsache, dass die Schülerinnen und Schüler dann keine Fahrkarten für den ÖPNV mehr erhalten werden, wird sich kaum negativ auswirken. Schon jetzt können die Fahrkarten nur während der Schulzeit und auch nur innerhalb der Gemeindegrenzen genutzt werden. Denn für Fahrten in Nachbarkommunen wie etwa Borken oder Dorsten gelten die derzeit ausgegebenen Schülerfahrausweise nicht.